Natur- statt Plastikrasen

Mit Befremden hat die Baesweiler Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen den Artikel in der Samstagsausgabe der AN/AZ vom 6. Juni "Ausschuss votiert für Kunstrasenplatz" zur Kenntnis genommen.

Mit Befremden hat die Baesweiler Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen den Artikel in der Samstagsausgabe der AN/AZ vom 6. Juni "Ausschuss votiert für Kunstrasenplatz" zur Kenntnis genommen. Am Rande ist zwar vermerkt, dass es in der Ausschusssitzung eine Gegenstimme zum Beschluss pro Kunstrasen gegeben hat. An keiner Stelle des Artikels, der ausführlich auf die Positionen von Bürgermeister, Verein, CDU, SPD und deren Bürgermeisterkandidaten eingeht, wird auch nur mit einem Wort erwähnt mit welcher Argumentation die Gegenstimme begründet wurde und von wem. Für die Baesweiler Grünen hat die sachkundige Bürgerin Elvira Resch-Beckers im Ausschuss für Kultur, Partnerschaft, Sport und Vereinsförderung klar formuliert, dass sich die Fraktion für die umfassende Sanierung einschließlich Drainage der in die Jahre gekommenen Sportplätze ausspricht und für die Spielfeldoberfläche ausschließlich ein Naturrasen in Frage kommt.

Die Grüne Ratsfraktion lehnt dagegen Kunststoffrasenplätze ab, da diese keinesfalls umweltverträglich sind. Die Grünen weisen darauf hin, dass bei so genannten Kunstrasenplätze sowohl die Oberfläche als auch der elastische Unterbau aus polymeren Kunststoffverbindungen bestehen und zur Herstellung der Bespielbarkeit zusätzlich mit einem Füllmaterial beschickt werden müssen. Bislang sind hierzu Kunststoffgranulate verwendet worden, was dazu geführt hat, dass Kunststoffrasenplätze inzwischen zu den größten Verursachern von Mikroplastik in Umwelt und Grundwasser zählen. Neuerdings werden als Füllmaterial Sand und Korkgranulat verwendet, was die Mikroplastikproblematik zwar reduziert, aber nicht verhindert. Die Stadt Baesweiler schlägt bei der Sanierung den Einbau von Mikroplastikfiltern vor, was jedoch zusätzlichen Aufwand bedeutet. Wie nach einer aktuellen Recherche der Zeitung "Die Welt" zu erfahren ist, so der Fraktionsvorsitzende Rolf Beckers, werben Hersteller von Kunststoffrasenplätze ebenfalls gerne damit, dass das Material umweltfreundlich und problemlos recycelbar ist, was im Grunde genommen nach Recherche der Welt nicht zuträfe. Tatsächlich wären diese Plätze echte Dreckschleudern und ein Problem für Mensch und Umwelt.

Die Grüne Ratsfraktion verweist darauf, dass die Notwendigkeit des konsequenten Umwelt- und Klimaschutzes mehr und mehr in der bundesdeutschen Gesellschaft  angekommen ist und fordert, dass diese Erfordernisse endlich auch von den politischen Mehrheiten ernstgenommen werden. Der Bau von Kunststoffrasenplätze richtet sich gegen jegliche Umweltansprüche und sollte daher konsequent unterbleiben. Naturrasenplätze dagegen wachsen nach, brauchen nicht extra grün eingefärbt werden, sind nicht mit großem Aufwand zu entsorgen und nehmen darüber hinaus CO2 aus der Atmosphäre auf.

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